Lebenskompliz*innen

Liebe auf Augenhöhe

Klappenbroschur, 288 pages

german language

Published Feb. 8, 2022 by BELTZ.

ISBN:
978-3-407-86706-3
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5 stars (1 review)

Liebe ohne Augenhöhe ist möglich, aber sie hat keine Zukunft. Mit dieser These seziert der Autor und Feminist Nils Pickert den Zusammenhang zwischen Liebe und Gleichberechtigung. Dieses Buch ist ein Frontalangriff auf die romantische Liebe mit dem Ziel, die Liebe zu retten. Ein radikales Buch, das ungeschminkte und berührende Einsichten in den Alltag von Beziehungen bietet. Und ein versöhnliches Buch, das zeigt, wie gleichberechtigte Liebe durch Lebenskompliz*innenschaft gelingen kann.

Was genau bedeutet es, auf Augenhöhe zu lieben? Das Bild der romantischen Liebe geht im Kern vieler Bücher, Filme, Songs oder Statements in den sozialen Netzwerken nämlich immer noch von Ungleichheit aus. Dieser Ungleichheit hält Nils Pickert das Konzept der gleichberechtigten Lebenskompliz*innenschaft entgegen, die Romantik frei von Klischees zulässt. Er hinterfragt, welche Rolle Sex, Geld, Kinder, Karriere und unterschiedliche Bedürfnisse dabei spielen. Ein tabuloses Buch zur eigenen Standortbestimmung.

2 editions

reviewed Lebenskompliz*innen by Nils Pickert

Freimachung

5 stars

Nils Pickert räumt umfassend mit unserem Konzept von "Liebe" auf und kämmt einmal durch die (pop)kulturellen und religiösen Dogmen, die mit Ehe, Familie und gemeinsamen Lebensentwürfen verworren sind. Er zeigt auf, was abseits von der romantisierten Liebesvorstellung "für immer und ewig" möglich ist, wenn wir es wagen über den Tellerand heruszuschauen und dem sozialen Gegendruck die Stirn bieten. Was bleibt ist ein nüchterner, ehrlicher Blick auf die Liebe als Kameradschaft (oder wie Nils Pickert es nennt: Lebenskomplizenschaft) und die Erlaubnis, sich von den internalisierten Lebensvorstellungen und Einengungen zu befreien und rauszufinden, was man selbst braucht und möchte.

Mir hat sehr gefallen, dass Nils Pickert mich beim Lesen nicht geschont hat. Ich hab mich an Stellen herausgefordert gefühlt, an denen ich es gar nicht erwartet hätte. Die Idee, die ich aus der Lektüre mitnehme: Wenn wir uns aus dem bequemen Sumpf unserer eigenen Sozialisation herausarbeiten, sind wir ungeschützt und verletztlich, da …